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Spieleverbotsforderungen: Ihr Deutschen macht euch (wieder) lächerlich
10.06.2009
Laut Beschluss der Deutschen Innenministerkonferenz von letzter Woche sollen Computerspiele, deren Haupt-Bestandteil »wirklichkeitsnah dargestellte Tötungshandlungen oder andere grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen« sind, mit einem Herstellungs- und Verbreitungsverbot belegt werden. Die Innenminister sehen diesen geplanten Beschluss als eine Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden.
Die Politiker übersehen dabei völlig dass der Vater des Täters zuhause massenhaft Waffen gebunkert hatte - darüber wird kein einziges Wort verloren.
Liebe Deutsche Politiker,
wir in der Schweiz haben eine Milizarmee. Fast alle unserer Soldaten haben eine persönliche Waffe - und wisst Ihr was? Wir nehmen die sogar nach Hause! Bis vor kurzem mit 50 Schuss Munition - fixfertig verpackt in einer Dose. Und jetzt haut es euch vom Hocker: Wir schiessen damit - und zwar jedes Jahr! Anlässlich der obligatorischen Schiesspflicht muss jeder dienstpflichtige Soldat jährlich 20 Schuss auf der 300 Meter Bahn schiessen (Einzelfeuer, kein Serienfeuer, haha).
Fakt ist dass wir bisher keinen Vorfall an irgendwelchen Attentaten hatten die Politiker schlussfolgern liessen dass Spiele daran schuld sein sollen - bei der Waffendichte pro Haushalt hätte das gemäss eurer Logik schon zig Dutzende Male passieren müssen.
Also hört mal auf so bescheuerte, unbegründete und realitätsferne Entscheidungen zu fällen und lasst die Spieleentwickler aus eurem Schussfeld. Falls Ihr es immer noch nicht mitgekriegt habt - eure Wirtschaft profitiert von der Unterhaltungsindustrie enorm. Wenn Ihr die Spiele abschaffen wollte - hey - dann bitte auch gleich die Filme: Dort lernt man wie brutal die Weltkriege waren, wie Gangsters mit Pistolen und MP wahllos Leute als Geiseln nehmen und abschlachten - realistischer in Szene gesetzt als es ein Spiel je könnte. Dagegen habt ihr freilich nichts - schliesslich kommt von dort noch mehr Geld rein als von der Spielindustrie.
Bild aus Zeitschritt "Anabelle" zur Petition gegen Waffen im Haushalt