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Obligatorisches 300m - noch zeitgemäss?
21.08.2009
In der heutigen Zeit ist Krieg in Europa, speziell in der Schweiz, eher unwahrscheinlich. Bundesrat Maurer hat das schnell erkannt und gleich mal angefangen den Geldhahn für Panzer und Artillerie zuzudrehen. Weiterhin sollen in 10-12 Jahren statt der bisherigen 200'000 Soldaten nur noch 120'000 aktiv Dienst leisten. Kurzum eine zeitgemässe Entwicklung.
Der Soldat der aktiven Dienst leisten muss mag bei dieser Entwicklung aber nicht ganz verstehen warum wir zum Beispiel weiterhin das 300m Obligatorische Schiessen benötigen. Im Krieg werden wir uns kaum irgendwo in die Wiese legen und auf mehrere hunderte Meter feindliche Soldaten abschiessen.
Stattdessen fehlt den meisten Armeeangehörigen die kampforientierte Zusammenarbeit wie es einige ausländischen Armeen seit längerem erfolgreich durchführen: Diese organisieren sich in kleinen Kampfverbänden, sogenannten Squads, und lernen so verschiedenste, nachgestellte Kampfszenen zu meistern.
Von (simulierter) Kampferfahrung können die meisten Soldaten nur träumen - dabei haben wir in der Armee praktische Simulationsgeräte wo man das trainieren könnte. Aber die relativ teuren Geräte werden selten eingesetzt und wenn dann nur für unsere Frontschweine aka Füsselier und Grenadieren.
Und überhaupt: Warum braucht ein Soldat der auch im Krieg im Büro Abläufe organisieren würde oder ein Logistiker der sich um den Vorrat kümmmert ein so sperriges und schweres Sturmgewehr? Hier sind die Amis und auch bald die Deutschen ein Vorbild: Soldaten die im Hinterland ihren Dienst tun erhalten leichtere Waffen (z.B. die MP7) die vorallem auf kurzen Distanzen (bis 100m) effektiv sind. Warum gibt es sowas in der Schweiz nicht?