News
Internet Security-Suiten: Fail by function.
26.02.2010
Sie sind oft Beigaben bei KomplettPCs oder der jährliche Pflichtkauf des ambitionierten Hausfrau/mann-Informatikers - die Internet Security-Suiten. Sie versprechen umfassenden Schutz mit Antivirus, Firewall, Anti-Spyware, Anti-Spam und Kindersicherung.
C't hat in der Ausgabe 05/2010 nun aber aufgedeckt dass die Suiten es nicht mal schaffen Ihre Kern-Kompetenz richtig auszuführen. Beim Lesen des Artikels möchte man ein paar Mal irgendwas schlagen - so dümmlich, hinterlistig und peinlich sind die Fehler. Das Fazit des Heft's geht dann auch klar in die Richtung: Do not buy this!
Einige Beispiele:
Kaspersky hat zwar die beste Verhaltenskontrolle im Vergleich, aber schafft es nach einigen scheinbar korrupten Paketen die IP des DNS Servers auf die Blacklist zu setzen; die Folge war dass keine Webseiten mehr angezeigt wurden, keine Mails reinkamen und dass keine Definitions-Updates mehr geladen wurden. Also eigentlich genau gleich wie wenn man sich selbst ins Knie schiesst. Autsch.
Norton schiesst den Vogel im wahrsten Sinn des Wortes ab wenn es selbst erstellte Programme unverhofft in die Quarantäne schiebt. Begründung: Bisher haben weniger als 10 Norton Nutzer dieses Programm verwendet. Super Norton.
Die Lösung von G Data ist so schlampig programmiert dass ein Pentium-M Notebook mit 1.6 Ghz und 2 GB RAM bei einem Systemscan 100% Last ausweist und 2 Stunden lang zu nichts mehr zu gebrauchen war. Ausserdem lässt die Firewall Zugriffe von fremden Netzen einfach durch - ohne Hinweis, ohne Meldung - schliesslich wird das Feature so beworben: "Silent Firewall ohne lästige Nachfragen". Im Vergleich gelang es den Testern eine VNC Verbindung direkt aus dem Internet auf den Rechner - ohne Hinweis, ohne Warnung - mit aktiver Firewall. Boah!
Ins gleiche Fettnäpfchen springt BitDefender: Abgesehen von der schlampigen Deutsch Übersetzung patzt auch hier die Firewall indem es eigenmächtig Regeln einsetzt (auch wenn man diese vor dem letzten PC Neustart entfernt hat) und etwa Zugriff von Skype und VNC aus unsicheren Netzen zulässt. Klasse.
Avira hat auch Probleme mit der Firewall: Stellt man den Schutz auf "hoch" geht gar nichts mehr - nicht mal der Zugriff ins lokale Netz. Völlig sinnfrei ist auch dass die Firewall die jegliche IP Adressen sperrt von denen "scheinbar" verdächtige Pakete kommen - ein ähnlich "cooles" Feature wie man es schon von Kaspersky kennt.
Diese teilweise erschreckende Beispiele zeigen deutlich dass man die Finger von Internet Security-Suiten lassen und sich stattdessen auf ein Anti-Virus + Windows Firewall + NAT Router mit SPI Firewall verlassen soll - ist günstiger, sicherer, frisst weniger Systemleistung und erspart jede Menge Nerven.